20. Juni 2002

Für ein aktives Kulturleben in Basel

#Alternativkultur #Bewilligungswesen #Jugendkultur

Kulturstadt Jetzt
Medienorientierung vom 20. Juni 2002

Für ein aktives Kulturleben in Basel

Obwohl ein grosser Teil der Bevölkerung ein vielseitiges Kulturleben mit Veranstaltungen auf öffentlichem Grund schätzt, haben Konzerte und andere kulturelle Anlässe in Basel einen schweren Stand. Die Petition Kulturstadt Jetzt verlangt eine kulturfreundliche Ausgestaltung und Anwendung der entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen. Sie gibt allen Interessierten die Gelegenheit, sich mit Ihrer Unterschrift für ein breites Kulturangebot in Basel auszusprechen.

Die Lebensgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren markant verändert. Weite Teile der Bevölkerung begrüssen ein reges Kulturleben, das sich gerade auch auf öffentlichen Plätzen abspielt, selbst wenn dies nicht immer lautlos geschieht. Ob in der Quartierbeiz mit musikalischer Unterhaltung oder an Grossanlässen in der Innenstadt für Tausende von Menschen: Diese Form der Kultur gehört untrennbar zu Basel und wird von den meisten Einwohnerinnen und Einwohnern begrüsst.

Die Durchführung von Konzerten und anderen kulturellen Anlässen in Basel wird jedoch zunehmend erschwert. Bestehende Konzertlokale wie das Hirscheneck erleben empfindliche Einschränkungen, Open-Air-Veranstaltungen wie das Kulturfloss müssen redimensioniert, in manchen Fällen sogar unmittelbar abgebrochen werden. Bei der Erteilung von Bewilligungen ist eine restriktive Auslegung insbesondere der Lärmschutzbestimmungen zu beobachten, welche die Organisation von kulturellen Anlässen blockiert. Dabei werden die Anliegen des Lärm- und Nachbarschaftsschutzes – zum Teil sogar ohne klare gesetzliche Grundlage – ungleich stärker gewichtet als das Kulturbedürfnis weiter Bevölkerungsteile.

Als Folge von Beratungen innerhalb der baselstädtischen Verwaltung sind in Kürze neue Gesetzesvorlagen zu erwarten, welche Auswirkungen auf das städtische Kulturleben haben werden. Es muss leider mit weiteren Verschärfungen gerechnet werden. So gibt es Bestrebungen, auf Allmend in Zukunft keine reinen Konzerte mehr zuzulassen oder die Öffnungszeiten von Clubs und Bars mit der Wiedereinführung der Polizeistunde künftig wieder einzuschränken.

Aus diesem Grund richten vier kulturell tätige Organisationen gemeinsam die Petition Kulturstadt Jetzt an den Regierungsrat und den Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt. Die unterstützenden Organisationen sind RFV (Rockförderverein der Region Basel), Verein Kultur & Gastro, «s isch im Fluss» (Kulturfloss am Rhein) und BScene (Songtage der Region Basel). Die Petition Kulturstadt Jetzt gibt allen Interessierten die Gelegenheit, sich mit Ihrer Unterschrift für ein vielseitig kreatives Basel mit einem breiten Kulturangebot auszusprechen. Die Unterschriftensammlung läuft ab dem 20. Juni 2002 und soll im Herbst mit der Übergabe an die Staatskanzlei und einem symbolischen Event abgeschlossen werden.

ErstunterzeichnerInnen von Kulturstadt Jetzt:
Zoe Jenny, Sam Keller, Adrian Sieber/Lovebugs, Martin R. Dean, Pello, DJ Flume, Andreas Spillmann, Dänu Boemle, Eric Bart, Black Tiger, Gisela und Markus Kutter.