12. September 2012

Daniel Jansen: Öffnen statt verbarrikadieren

#Wahlen



Zwischennutzungen und Freiräume gehören seit langem zu einem wichtigen Impulsgeber für die Kulturstadt Basel; Städtgärtnerei, Schlotterbeck, Bell, Stücki und viele mehr haben zu einer grossen Entfaltung der kreativen Szenen beigetragen und aus diesen jeweils zeitlich begrenzten Nutzungen, sind neue hervorgegangen: Werkraum Warteck, nt-Areal etc. Doch spätestens seit dem geplanten Niedergang des nt-Areals und der kurzen Kinderspital-Besetzung sind Freiräume und Zwischennutzungen wieder grössere Mangelware und werden es auch bleiben, solange die Regierung kein überzeugendes Statement dazu abgibt und die verschiedenen Amtsstellen Angst davor haben, etwas falsch zu machen.

Man kann mir jetzt vorwerfen, ich sei nicht up-to-date, die Regierung hätte das Problem ja längst erkannt und entsprechend gehandelt. Dem muss ich widersprechen. Klar, das Lippenbekenntnis dazu wurde abgegeben und in kleinem Masse auch umgesetzt. Die staatlich verordnete Zwischennutzung der Lady-Bar hat alle Bewilligungen im Rekordtempo erhalten. Im Gegensatz dazu konnten die gross angekündigten Zwischennutzungen auf der Klybeck-Insel nur mit grosser Verspätung und auch nur in homöopathischer Dosis gestartet werden. Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg…

Nicht nur das Manko an temporären Nutzungen fällt in dieser Stadt auf. Es fehlt auch an zeitlich unbegrenzteren Räumen für verschiedene Kultursparten. Vorallem der Mangel an Proberäumen ist eklatant. Die Theater- und Tanzszene ist dabei genauso unterversorgt wie die MusikerInnen. Zwar bestehen auch hier viele Lippenbekenntnisse seitens der Stadt, doch geschehen ist seit Jahren praktisch nicht. Wo ein Wille wäre, wäre auch ein Weg…

Wir bleiben daran und werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen für eine kulturelle Vielfalt verbessert wird. Denn DIE STADT SIND WIR, wir WOLLEN sie nutzen!

Daniel Jansen