Viele Augen sehen mehr als eine Kamera
Keine zwölf Monate nachdem der Grosse Rat dies abgelehnt hat, rufen SVP und CVP wieder nach der Installation von Überwachungskameras im öffentlichen Raum. Kulturstadt Jetzt ist über diese Zwängerei irritiert: Basel braucht keine zusätzliche Kameraüberwachung, sondern einen belebten und heterogen genutzten öffentlichen Raum.
Je belebter der öffentlicher Raum ist, desto eher begegnen und desto sicherer bewegen sich die Bürgerinnen und Bürger darin. Weil viele Augen mehr sehen als eine Kamera; weil Bürgerinnen und Bürger mit gesundem Menschenverstand mehr bewirken als eine Videozentrale. Leere Plätze sind unsicherer als ein Messeplatz, wo Skater ihren Sport betreiben. Dunkle Gassen sind unsicherer als ein Rheinboard, wo man sich an Buvetten trifft. Ein Münsterplatz ist ungenutzt unsicherer als während der Laternenausstellung an der Fasnacht.
Aufenthaltsqualität steigern
Anstatt Geld in die Installation von Überwachungskameras zu investieren, die an George Orwells Roman 1984 erinnern, wäre eine Möglichkeit, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu steigern und die Begegnung darin zu fördern. Und die Bürgerinnen und Bürger den Raum heterogen nutzen zu lassen, der ihnen auch gehört.